Mittelpunkt des Städtchens ist die Festung, die „Rocca Sforzesca“. Die Burg, wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet, wurde mehrfach umgebaut. Caterina Sforza veranlasste im 15. Jahrhundert den Bau der Türme und des Burggrabens. Später wurden die dicken Mauern und der Wachtturm erhöht. Ab 1594 bewohnte die Rocca – inzwischen ein Herrschaftssitz - die Familie Malvezzi, und zwar bis 1960. In diesem Jahr, nach dem Tod des letzten Nachkommen, erwarb die Stadt die Rocca.

Wir genießen nicht nur den herrlichen Blick über die Hügel und Weinberge, sondern steigen auch hinab in den großen, gut gefüllten Weinkeller mit einem reichen Angebot an Weinen aus den verschiedensten Regionen.

Ehe wir zurück nach Imola fahren, stärken wir uns in einer der kleinen Bars bei köstlichem Sangiovese Superiore und einer Piadina. In Imola sehe ich erneut eine Rocca Sforzesca, ebenfalls zwischen dem Mittelalter und der Renaissance erbaut. Einer der ursprünglichen rechteckigen Türme ist noch heute erhalten. Im 15. Jahrhundert veranlasste die Familie Sforza den Bau der runden Außentürme. Lange sitzen wir hier in der Sonne auf einer´der Bänke, betrachten diesen gewaltigen Bau – für mich eine Wiederholung der Rocca in Dozza. Schließlich bummeln wir weiter durch die Stadt, von der ich noch den Dom von außen kennen lerne wie auch das Theater mit seinen Rundbögen und der Balustrade. Wir besuchen die in einem ehemaligen Kloster untergebrachte Bibliothek. Großen Eindruck hinterlässt bei mir die Sala Magna, in der die Bücher der Klosterbibliothek in Schränken, Nischen und Regalen sorgfältig aufbewahrt werden. Eindrucksvoll ist auch die Apotheke aus dem Jahr 1794, deren Einrichtung und Ausstattung unverändert erhalten geblieben ist. In diesem etwas dunklen Raum befinden sich in Holzregalen insgesamt 457 antike Majolikagefäße, in denen die Medikamente aufbewahrt sind.

Zum Abschluss meines Besuchs stärken wir uns auf der großzügig angelegten harmonischen Piazza mit einem Espresso, ehe mich der Bus wieder zurück nach Bologna bringt.        

Text und Fotos Ulrike Rauh