Viele Kunstinteressierte drängten sich vor den ausgestellten Bildern. Und auch viele Schulklassen - es war die Zeit der gite scholastiche. Insgesamt wurden 140 Werke gezeigt, meist Gemälde, aber auch einige Fotografien. Der Organisator dieser Ausstellung, Marco Goldin, gliederte die Exponate nach verschiedenen Themenkreisen. Große Ausdruckskraft vermittelten die Portaits von Ingres, Delacroix und Gauguin. Anmutig wirkte das Bildnis der Irène Cahen d’ Anvers von Pierre-Auguste Renoir. Die Landschaftsbilder „ein plein air“, vertreten von Künstlern wie Millet oder Renoir, zeigten etwas völlig Neues für die damalige Zeit. Sie setzten nämlich Personen des alltäglichen Lebens in ihre Landschaften. Gauguins Zypressenbild allerdings musste ich länger betrachten, ehe ich die zwei Figuren im Vordergrund entdeckte.  Besonders eindrucksvoll fand ich die Hängung von Bildern nebeneinander, die das gleiche Motiv hatten, aber von zwei verschiedenen Künstlern gemalt waren, wie etwa die Darstellung eines Waldes von Cézanne und Monet, oder Stillleben dieser beiden Maler. Immer wieder stieß der Besucher auch auf Bilder und Farbholzschnitte japanischer Künstler – so völlig anders in ihrer manchmal sehr streng wirkenden Komposition und den eher blassen Farben.

Nach dieser großartigen Schau impressionistischer Maler warf ich noch einen kurzen Blick in die Kirche Santa Catarina, die wie ein großer Saal wirkt und für Ausstellungen, Konzerte und Vorträge genutzt wird. Ursprünglich war die Kirche reich mit Fresken geschmückt, heute sind davon nur noch Fragmente zu sehen. Gut zu erkennen ist eine Madonna mit Heiligen und ein Kranz betender Engel.

Ein bisschen bummelte ich dann noch durch das sehenswerte Treviso mit seinen Kanälen und Laubengängen. So waren die Loggia dei Cavalieri und die Piazza dei Signori mit ihren drei eindrucksvollen Palästen eine Aufforderung, doch bald wiederzukommen

                                                                                                                                                       

Text und Fotos Ulrike Rauh.    Mai 2017