Er genoss höchstes öffentliches Ansehen und war wohlhabend. Er setzte neue Maßstäbe, an denen andere Komponisten gemessen wurden. Sein Stern begann am italienischen Opernhimmel zu verblassen, als Giuseppe Verdi auf die Bühne trat, aber erst der reife Verdi vermochte Rossini noch zu übertreffen. Rossinis Musik verbreitete sich weit über die Grenzen Italiens hinaus.

Seine künstlerische Laufbahn wie auch sein Privatleben werden durch zwei Personen maßgeblich beeinflusst. Die eine war die Sängerin Isabella Colbran, die Geliebte des berühmtesten Impresario in der Operngeschichte, Domenico Barbaia. Sie war dann Maitresse des Königs von Neapel und seit 1822 Rossinis Ehefrau. Ihre Stimme „begleitete“ ihn ständig, als er seine bedeutendsten Frauenrollen schuf. Die andere dominante Figur war eben jener Domenico Barbaia (1778 – 1841). Nicht zufällig nannte man ihn den „Vizekönig von Neapel“. Er war das, was man heute einen „self-made-man“ nennen würde. Er war allmächtiger Herrscher des Opernbetriebs zwischen Neapel, Mailand und Wien. Mit seinem sicheren Instinkt bei der Beurteilung künstlerischer Qualitäten verhalf er Rossini – wie auch anderen – zum Ruhm.

Die Eltern Rossinis waren der Musik auf Engste verbunden. Der Vater war Hornist und Trompeter, seine Mutter Sängerin. Sein Vater war auch sein erster Musiklehrer. Später beginnt Rossini ein Musikstudium am Liceo Musicale in Bologna. Mit 18 schreibt er seine erste Oper, anschließend erhielt er so viel Aufträge, dass er 1812 nicht weniger als fünf Opern schrieb. 1815 wird er von Barbaia nach Neapel verpflichtet. Die Neapolitaner waren zunächst voller Skepsis gegenüber dem jungen, ungetümen Talent aus dem Norden, obwohl bereits um diese Zeit sein Name fast überall berühmt war. So hatte ihn seine Oper „Tankred“, 1813 in Venedig uraufgeführt, mit einem Schlag berühmt gemacht. Der größte Erfolg seines Lebens wird der „Barbier von Sevilla“, ein Meisterwerk der „Opera buffa“. 1817 brachte er „La Cenerentola“ in Rom auf die Bühne. Insgesamt schrieb Rossini rund 40 Opern.

Ab 1824 ist Rossini in Paris ansässig und leitet dort das „Theatre Italien“. 1837 trennt er sich von Isabella Colbran und heiratet 1846 zum zweiten Mal. Am 13.11.1868 stirbt Rossini hochgeehrt in seinem Haus in Paris.