Die Oper Attila von Verdi ist in Nürnberg demnächst zu sehen. Behandelt wurden die Handlung, die Libretti, deren Stoff u.a. von Schiller, Shakespeare, Hugo oder auch Voltaire stammte, und auch der Bezug zur grand opera Giacomo Meyerbeers und des im gleichen Jahr geborenen Richard Wagners.

Dr. Piontek widersprach der verbreiteten These, der bekannte Chor Va pensiero, sull'ali dorate („Steig, Gedanke, auf goldenen Flügeln“) aus Nabucco sei eine Art italienische Nationalhymne, ein Protest gegen Tyrannei und politische Willkür gewesen. Vielmehr habe das begüterte Opernpublikum der 1840iger Jahre in Italien eher kein Interesse am nationalen Einigungsprozess und den damit verbundenen Unruhen gehabt. Verdi selbst arbeitete auch für den Bourbonen Ferdinand I, einen allgemein verabscheuten Tyrannen. Politische Ziele standen für ihn also nicht im Vordergrund.

Es war ein unterhaltsamer Abend, der uns tiefe Einblicke in das Werk Verdis und die Geschichte der Oper ermöglichte. Bei einem Glas Prosecco klang der Abend dann aus.

Manfred Haas Nürnberg, 20.04.2017